PM 18.12.24 zur Räumung von Domani
Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,
Aktuell wird in einem Großeinsatz die alte besetzte Eiche, Domani genannt, geräumt und wahrscheinlich im Anschluß gerodet. Aber auch weitere noch besetzte Baumhäuser, wie Guckloch, im Dietenbachwald in Freiburg sollen geräumt werden.
Wir sind sehr traurig, wütend und enttäuscht, dass der politische Wille gefehlt hat, um dieses Waldstück beim Bau des neuen Stadtteils zu erhalten. Es wäre möglich gewesen.
Domani, die 200 Jahre alte noch besetzte Eiche, steht wie ein Symbol in der zerstörten Schneise. Ein Symbol dafür, dass Menschen sich für den Erhalt unseres Planeten einsetzen.
Wir, vom Aktionsbündnis Hände weg vom Dietenbachwald, erklären uns solidarisch mit der Waldbesetzung.
Wir haben von der Stadtverwaltung und vom Gemeinderat den Erhalt dieses Baumes gefordert. Er dient seltenen Totholzkäferarten als Habitatbaum. Diese Lebewesen sind auf alte Bäume angewiesen – wir müssen diese seltenen Habitate in Zeiten des Artensterbens bewahren. Die Straßenbahn könnte links von dem Baum, die Erdgasleitung rechts davon, entlanggeführt werden.
Unzählige andere Bäume sind gerodet worden. Auch die Wurzelstöcke wurden entfernt – dabei wurden zahlreiche Tiere getötet. Im vergangenen Jahr, als die Rodungen für 2023 angesetzt waren, hatte die Stadtverwaltung noch kommuniziert, man wolle schon vor dem Winterschlaf der Haselmaus roden, um die Tiere nicht zu stören. Mittlerweile gehört die Haselmaus zu den 21 geschädigten Tierarten, für die kein Ausgleich geschaffen werden konnte und die einer Ausnahmegenehmigung bedürfen. Der Winterschlaf der Tiere wurde jetzt nicht nur gestört, sondern ihre Ruhestätten wurden mit den Wurzelstöcken ausgegraben und geschreddert. Den Tod zahlreicher Tiere nahm die Stadtverwaltung dabei in Kauf. Im Rodungsgebiet wurde auch eine zerschredderte Igelfamilie gefunden.
Dieses Vorgehen, welches weitere Tiere wie Hirschkäfer, Rosenkäfer und Siebenschläfer schädigt, ist für uns unvereinbar mit dem Artenschutz. Es ist ein gravierender Verstoß gegen das Freiburger Artenschutzmanifest.
Doch dies sind erst die ersten 1,7 Hektar Wald, die zerstört wurden.
Weitere 2,8 Hektar in weiteren Bebauungsabschnitten sollen folgen.
Unsere Proteste für den Erhalt des Waldes werden weitergehen.