Gefährdete Naturräume in der Nähe von Freiburg

Nicht nur der Dietenbachwald, von dem große Teile im Dezember gerodet wurden, ist in der Region Freiburg von Zerstörung bedroht, auch weitere Naturräume mit seltenen Arten sollen dem Flächenfraß weichen. Nachfolgend werden die Naturräume vorgestellt. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Rodung für die Erweiterung des Sägewerks der Firma Ante in Rötenbach/Friedenweiler bei Löffingen im Schwarzwald

Die nordrhein-westfälische Firma Ante möchte in Rötenbach ihr Sägewerk auf über 43ha Fläche erweitern! 18,8ha von der Erweiterung ist Wald, der gerodet wird! Teile des Holzes werden höchstwahrscheinlich für die Holzbauweise im geplanten Stadtteil Dietenbach Verwendung finden. Viele kleinere Holzsägewerke im Schwarzwald werden durch die Größe des geplanten Werks in Existenznöte kommen.

In unmittelbarer Nähe der Erweiterung wurde schon ein Auerhuhn gesehen. Diese Art ist akut vom Aussterben bedroht und hier wird der Lebensraum verkleinert.
Außerdem leben geschützte Arten wie Haselmaus, Schwarzspecht oder Waldschnepfe im Gebiet. In unmittelbarer Entfernung bestehen zwei hochwertige Naturschutzgebiete und ein essentiell wichtiger Wildtierkorridor über die B31.

Die Erweiterung wird massiv Verkehr erzeugen um die Holzstämme zu transportieren. Es wird von bis zu 200 Fahrzeugen pro Tag auf der B31 ausgegangen. Voraussichtlich ist 2025 mit der Baugenehmigung zu rechnen.

Weiter Infos:
Siehe auch http://www.bund-rso.de/downloads/

Oder Holzwerk Rötenbach plant mit einem Baustart in 2025 – Friedenweiler – Badische Zeitung (badische-zeitung.de)

Regionalplanänderung “Holzwerk Rötenbach” – förmliches Verfahren – Regionalverband Südlicher Oberrhein (rvso.de)

Nachfolgend eine Einwendung vom Oktober letzten Jahres:

Betreff: Einwendung gegen  die Regionalplanänderung „Holzwerk Rötenbach“ des Regionalplans Südlicher Oberrhein

Ich erhebe Einspruch gegen die Erweiterung des Holzwerks der Firma Ante in Rötenbach.

Die Auswirkungen auf den Artenschutz sind gravierender als im Artenschutzbericht dargestellt. Nach aktuellen Studien hat die Gesamtzahl an Wirbeltieren auf unseren Planeten um 73Prozent abgenommen. Jede zweite Vogelart steht auf der roten Liste. Das Artensterben auch bei uns hat enorme Ausmaße angenommen. 

Gerade auch lokal müssen wir das Artensterben und den extremen Flächenverbrauch stoppen. 

Das Vogelschutzgebiet Wutach und Baaralb und das Vogelschutzgebiet Mittlerer Schwarzwald liegen beide 800 m vom Vorhabengebiet entfernt, das Naturschutzgebiet Röthenbacher Wiesen ist sogar nur 100 m vom Vorhabenbereich entfernt. Nach dem Umweltbericht sind lediglich erhebliche Beeinträchtigungen mit ausreichender Wahrscheinlichkeit auszuschließen. Dies bedeutet jedoch im Umkehrschluss, dass allgemeine Beeinträchtigungen der Schutzgebiete bei der Größenordnung des Projektes  vorkommen werden. In diesen Schutzgebieten kommen sehr seltene gefährdete Vogelarten wie Wachtelkönig, Rauhfusskauz, Dreizehnspecht, Braunkehlchen, Wendehals und Auerhuhn vor. 

Derartige Bauprojekte sind durch den Lebensraumverlust mitverantwortlich für das weltweit gravierende Artensterben. 

Das Vorhabengebiet liegt in einem Landschaftsschutzgebiet, welches vor dem Bau aufgelöst werden muss. Der Sinn und Zweck eines Schutzgebietes besteht nicht darin bei Belieben einfach aufgelöst zu werden. Es bestehen trifftige Gründe für dieses Landschaftsschutzgebiet. Die Interessen einer einzelnen Firma rechtfertigen nicht die Auflösung.

Zumal ein Holzwerk dieser Größenordnung viele kleine Sägewerke im Schwarzwald in finanzielle Bedrängnis, bis hin zum Konkurs, bringen wird. Folglich kann die Erweiterung nicht im öffentlichen Interesse sein. 

Aber auch Vogelarten wie die Waldschnepfe oder der Gartenrotschwanz, die auf der Vorwarnliste der Roten Liste der Brutvögel in Deutschland stehen, leben direkt im Vorhabengebiet. Ebenso die gefährdete Haselmaus und der Sperlingskauz.

Im Umweltbericht angesprochene Ausgleichsmaßnahmen sind als unzureichend anzusehen, da ihre Wirksamkeit mitnichten ausreichend belegt ist.

Der Umweltbericht schreibt, die Gegend sei für das Auerhuhn ein temporär genutztes Habitat mit Trittsteinfunktion. Gerade dann besteht die besondere Verantwortung des Schwarzwaldes für die Erhaltung der Art. Insbesondere die Trittsteinfunktion des Gebietes ist außerordentlich wichtig. Nur durch die Trittsteine ist ein genetischer Austausch zwischen einzelnen Populationen möglich. Ohne den genetischen Austausch hat das Auerhuhn keine Chancen im Schwarzwald auf Dauer zu überleben. Nördlich der B31 ist nachweislich ein Auerhuhnvorkommen bekannt. Dieses braucht diesen Trittstein, der durch die Erweiterung massiv eingeengt wird. Im Oktober 2022 wurde vom Jagdpächter in unmittelbarer Nähe eine Henne mit Kücken gesehen und fotografiert.  Auch im November 2023 ist nach dem Artenschutzbericht eine Sichtung in unter einem Kilometer nachgewiesen. Deshalb ist die Behauptung, eine Erweiterung dieser Dimension würde das Auerhuhn bzw. die lokale Population nicht gefährden, nicht haltbar. Im Jahre 2023 wurde der Bestand an Auerhuehnern im Schwarzwald auf lediglich 220 geschätzt. Diese Charakterart ist in Deutschland akut vom Aussterben bedroht. Einer der Hauptgründe ist die Zerstörung des Lebensraums insbesondere auch durch die zunehmende Zerschneidung. Daher ist eine Zerschneidung des Lebensraums, wie geplant, durch die Erweiterung mit dem Artenschutz nicht vereinbar.

Auch der neben dem Erweiterungsgebiet verlaufene Wildtierkorridor für seltene Säugetierarten wie Wolf, Wildkatze und Luchs wird deutlich eingeengt.

Es wird durch die Erweiterung des Sägewerks mit einer Zunahme des Verkehrs auf bis zu 200 LKWs pro Tag gerechnet. Der Bedarf an Holz bei einem Sägewerk dieser Dimension kann hier nicht mehr nur lokal gedeckt werden, sondern muss von deutich weiter entfernten Gebieten kommen.

Eine Zunahme des Verkehrs ist in Zeiten der Klimakatastrophe, als auch aufgrund der Belastung für anliegende Menschen im Verlauf der B31, abzulehnen.

Angenommen die angegebenen Argumente  wären nicht rechtlich verpflichtend, so sind sie politisch doch eindeutige Argumente der Erweiterung in dieser Dimension nicht zuzustimmen.

Als Kompromiss wäre jedoch eine deutlich kleinere Erweiterung des Sägewerks anstelle der jetzigen Dimension akzeptabel.

Niederrimsinger Baggersee


Für den umweltschädlichen Kiesabbau möchte die FA. Peter am Niederrimsinger Baggersee 2,8ha wertvollen Mischwald direkt angrenzend an das Naturschutzgebiet Zwölferholz, in der die seltenen Pflanze Blaustern vorkommt, roden.

Weitere Informationen sind hier zu finden: https://haendewegvomdietenbachwald.de/2024/06/16/rodung-fuer-kies-am-rimsinger-see/

Erweiterung der B31 West

Fahrraddemo gegen die Erweiterung im Oktober 2022

Westlich von Gottenheim soll nach dem Bundesverkehrswegeplan die B31 bis Breisach verlängert werden. Dabei würde sie wertvollen Naturraum inklusive eines besonderen Niedermoors zerstören, obwohl kein Bedarf für diese Straße besteht. 3 von 4 Gemeinden sprechen sich gegen die Verlängerung aus. Nachweislich würde der Bau nur zusätzlichen Verkehr anziehen. Viel sinnvoller ist eine Instandhaltung der bestehenden Straße, die von der A5 direkt nach Breisach führt.

Weitere Infos: Aktuelles (b31west-neindanke.de)

Streuobstwiese Zähringer Höhe

Eine wunderschöne artenreiche Streuobstwiese nördlich von Freiburg soll bebaut werden.

Weitere Infos: https://haendewegvomdietenbachwald.de/2024/03/06/die-zaehringer-hoehe-soll-bebaut-werden-am-19-03-gemeinderatsentscheidung/

Geplante Bebauung des Naherholungsgebiets Obergrün im Stadtteil Betzenhausen

Für die geplante Bebauung des Obergrün soll eine von vielen Menschen täglich genutzte Grünfläche zerstört werden, die seltenen Arten wie dem Neuntöter Lebensraum bietet.

Außerdem ist dort der Verein Bauernhoftiere für Stadtkinder ansässig, der Stadtkindern Tierkontakt ermöglicht.

Weitere Infos: IG Obergrün – Interessengemeinschaft Gesamterhalt Obergrün in Freiburg (igobergruen.de)

Bauernhoftiere für Stadtkinder e.V. – Startseite (bauernhoftiere-fuer-stadtkinder.de)

Erweiterung des Steinbruchs Endhahle im Kaiserstuhl

Blick über das Schambachtal. Quelle: BUND RSO

In der Nähe von Bötzingen soll der Steinbruch erweitert werden und dabei wertvolle Natur in einem Vogelschutzgebiet zerstört werden. Weitere Infos: Kaiserstühler Endhahle (bund-rso.de)

Umgehungsstraße zwischen Emmendingen und Teningen gefährdet die Äcker der Biogärtnerei Witt

Hauptsächlich um neue Gewerbeflächen zu schaffen soll die Umgehungsstraße die Äcker der Biogärtnerei Witt zerschneiden. Damit müsste regionaler Gemüseanbau einer Straße weichen.

Biogärtnerei bei Emmendingen bangt um ihre Zukunft – Emmendingen – Badische Zeitung (badische-zeitung.de)

Weiterbau der A98 am Hochrhein

Die A98 ist bis Karsau bereits gebaut. Der Abschnitt 5 soll von dort ein großes wunderschönes Waldgebiet als Bergtrasse bis Schwörstadt zerschneiden, obwohl auf Schweizer Seite bereits eine Autobahn existiert und eine Umgehungsstraße die Lärm- und Abgasbelastung der Anwohnenden auch reduzieren könnte- siehe Foto:

Quelle: Hajo Dietz

A 98: Abschnitt 5 – DEGES GmbH

Abschnitt 6 von Schwörstadt bis Murg

Dem Weiterbau werden unzählige Bäume zum Opfer fallen in einer einmalig schönen Landschaft.

Infos: A 98: Abschnitt 6 – DEGES GmbH

Verkehr (bund-hochrhein.de)