Trauerdemo für den Dietenbachwald Sa 14.12. Rieselfeld

Um die 100 Menschen kamen um ihrer Trauer und Wut über die Baumrodungen Ausdruck zu verleihen.

Wir sind traurig und wütend über die Politik, die einfach alte Bäume roden lässt und Tiere schädigt.

Begleitet wurde unsere Demo von zwei symbolischen Särgen.

Zudem wollten wir ein Zeichen setzen, damit die noch folgenden geplanten Waldrodungen anders geplant werden.

In den Redebeiträgen erklärten wir uns solidarisch mit der Waldbesetzung und forderten den Erhalt von Domani und der Bäume, die in Zukunft noch gefällt werden sollen.

Begleitet wurde die Demo mit Livemusik von einem Mitglied der For Future Band und Liedern zum Mitsingen.

Mit Kerzen standen wir bei der Abschlußkundgebung in Sichtweite von der alten Eiche Domani um die Besetzung zu unterstützen.

Es gab zudem ein bewegendes Ritual bei dem Menschen sich Erde aus dem Dieti mitnehmen konnten.

Davor wurde diese Rede gehalten:

  • Lieber Dietenbachwald,
  • Wo du vor wenigen Tagen noch standest,  liegst du allenfalls in Teilen noch vor uns und von einem Tag auf den anderen musstest du sterben.
  • Wir konnten es nicht verhindern.
  • Wir stehen hier fassungslos und es bleibt  uns nichts als das Sortieren unserer Empfindungen dazu und zu atmen – Luft, die du uns vor kurzem noch gereinigt hast.
  • wir Menschen holzen dich ab, weil wir deinen Wert unter den unseres Komforts, unsereres Bedürfnisses nach großzügigem Wohnraum untergeordnet haben. Menschen sehen in dir immer wieder nur seelenlose Bäume, die man hier wegnehmen und dort neu pflanzen kann; du bist so viel mehr; du warst so viel mehr. Der Falke, der in den letzten Tagen verwirrt umherflog, ist ein Zeugnis davon. Andere Tiere, die im nächsten Frühjahr aufwachen, falls sie das noch können, oder einreisen werden ähnlich orientierungslos reagieren.
  • wo du standest und in einer unglaublichen Vielfalt lebtest, die wir gar nie zu erfassen vermögen, werden in Zukunft Aspalt – wenn es hochkommt – organisierte Grashalme stehen
  • Ich möchte dich am liebsten  um Verzeihung bitten – auch wenn das, was Menschen dir angetan haben, unverzeihlich ist – wieviel weiser ist das Wissen, dass du seit Jahrhunderten angesammelt hast und das wir menschen nicht mit unseren Maßstäben messen können.
  • Wenn du irgendwann urteilst über uns, vergiss bitte nicht, ein paar von uns waren auf deiner Seite; manche haben sich sogar Wochen- oder Monate lang , mehr oder weniger verzweifelt und v.a. mutig in dir verschanzt, um dich zu schützen.
  • Vor uns steht ein Eimer mit Erde aus dem Dieti. Unsere Idee: wer möchte packt sich eine Handvoll dieser Erde in eine Serviette ein und verteilt diese irgendwo auf der Welt. Das Wissen, das der Dieti in dir trägt… erhalten… und wird weiter getragen. Auch die Solidarität, das Gemeinschaftsgefühl, die hier gelebten alternativen Lebensformen werden damit in die Welt getragen.
  • Denn unsere Solidarität und gelebte Gemeinschaft kann uns niemand fällen. Die bleibt. Dieti, du bleibst.

Beitrag von Radio Dreyeckland über die Demo

Dieti Besetzer*innen eine kriminelle Vereinigung? | Radio Dreyeckland

Trauer, Wut und auch Resignation – gut 100 zogen vom Glashaus zum Schneise der Waldzerstörung des Klimaschutzwaldes – der neuen HaagBasta-Sturm Allee | Radio Dreyeckland