Donnerstag 12.12.24 Domani lebt und ist weiter besetzt!

200 Jahre alte Eiche inmitten Zerstörung steht noch – Platz genug für Straßenbahntrasse und Gasleitung?

„Montag wurden nur wenige Bäume gefällt“ (berichtet die BZ)– klar, so viele sind auch nicht mehr da in der angesetzten Rodungstrasse. Doch was noch steht, ist die 200 Jahre alte Eiche, inmitten der Zerstörung. Die gerodete Fläche wirkt groß – wäre da etwa Platz genug für Straßenbahntrasse und Gasleitung?

Es wird immer davon gesprochen, man müsse flexibel sein.
Wäre es möglich, dass auch die Stadt Freiburg, Baubürgermeister Haag, OB Horn und die ganze Projektgruppe (PG) Dietenbach Flexibilität und Willen zeigen und die 200 Jahre alte Eiche im Langmattenwäldchen (“Dietenbachwald”) erhalten bleiben kann? 

Die BürgerInnen hätten Sie auf Ihrer Seite, denn hier wird weder Wohnraum gegen Naturschutz ausgespielt, noch sonst was. Es ist genug Platz im bereits großen gerodeten Bereich – links der Eiche die Straßenbahntrasse und rechts der Eiche die Gasleitung. Auch wenn bereits so viele Bäume dran glauben mussten, könnten Sie in den Schlagzeilen Glänzen und ein starkes Symbol auch für den neuen Stadtteil setzen (und auch für die „Green City“ Freiburg).
Auch das Aktionsbündnis „Hände weg vom Dietenbachwald“ fordert den Erhalt der Eiche.

Klar, Umplanen ist teuer und mühselig – aber es ist MÖGLICH, wenn der Wille da ist. 

Wer die Tage vor Ort war, hat es miterlebt – es macht etwas mit einem, das zu sehen. Von der Stadt wurden bisher nur sehr, sehr wenige wichtige Persönlichkeiten vor Ort gesehen. Kommen wenn alles fertig ist, ist natürlich angenehmer.

Skandalös ist zudem die Durchführung des Polizeieinsatzes, um den Wald zu Räumen. Menschen in den Bäumen, auf Baumhäusern und in den Traversen werden durch Kräfte der Polizei wissentlich gefährdet. Bäume in unmittelbarer Nähe zu besetzen Baumhäusern werden gefällt, teilweise sogar gestreift, so dass der Baum mitsamt Baumhaus lange wackelt. Drei Aktivisti verließen aufgrund der überaus gefährdenden Arbeitsweise der Polizei am Donnerstag sogar freiwillig die große Eiche.

Auch skandalös ist, dass es nicht an allen Rodungstagen wer vom Naturschutz dabei war. Nur am ersten Einsatztag gab es die “bauökologische Begleitung“, danach durfte ohne jeglichen Schutz der (sich im Winterschlaf befindlichen) Tiere gerodet und zerstört werden. Bei der ökologischen Baubegleitung wurde zudem nur auf “stark gefährdete Arten” geachtet und z.B. Fledermaushöhlen verschlossen. Die Igelfamilie zählte nicht zu den stark gefährdeten Arten, sie wurde zerschreddert.  Wer es aushalten kann, kann sich das Bild auf der Website des Aktionsbündnisses ansehen. Gefräst wurde auch der Boden – samt Wurzeln, wie auch im Artikel berichtet. Nur schade, denn eigentlich hieß es, die Wurzeln und Baumstümpfe müssen im Boden verbleiben, eben wegen dem Schutz von z.B. Haselmäusen und Siebenschläfern, die dort ihren Winterschlaf machen und beide unter Artenschutz stehen.

Aber es sei friedlich abgelaufen. Ja, die Tiere und die Bäume haben keine Stimme.