PM 07.12. Tag 1 der Rodung
Jetzt wird der Dietenbachwald geräumt und gerodet.
Wir sind zutiefst traurig und wütend, dass der Wald, für dessen Erhalt wir seit Jahren kämpfen, nun zerstört wird.
Es zeugt nicht von Bürgernähe auf die Sorgen und Anliegen der Bürger für den Erhalt des Waldes nicht im geringsten eingegangen zu sein.
Der Wald ist nicht groß, richtig. Aber gerade deswegen hätte er durch geschicktes Umplanen erhalten bleiben können.
Der Wald ist in allen Gutachten als besonders hochwertig eingestuft worden, der unbedingt erhalten bleiben sollte.
Einen Wald mit teilweise 200Jahre alten Bäumen, die bis zu 1000 Tierarten eine Heimat bieten, wird jetzt einfach so zerstört.
Wie viele unzählige Tierarten wie Hirschkäfer, Haselmaus und seltene Fledermäuse werden durch diese Rodung vernichtet?
Wie viele Vögel nächstes Frühjahr hier nicht mehr brüten können?
21 Tierarten werden nachweislich so stark geschädigt, dass teilweise sogar lokale Populationen gefährdet werden in Zeiten
des gravierenden Artensterbens.
Das ist unfassbar.
Uns wird vorgeworfen eine Minderheitenmeinung zu vertreten.
Was ist das aber für ein Armutszeugnis für Freiburg dass der Schutz gefährdeter Tierarten eine Minderheitenmeinung ist!
Wir stellen uns die Frage wieso der Gemeinderat keine Nachbesserungen beim Walderhalt gefordert hat.
Das Klima- und Artenschutzmanifest des Gemeinderates scheint nur ein Lippenbekenntnis zu sein.
Und genau das ist das Problem unserer Zeit. Die Stadt Freiburg sagt: Ich bin ja für Klima- und Artenschutz , aber nicht gerade hier und jetzt und lässt jetzt diesen Wald roden.
Aber genau hier und jetzt müssen wir das Artensterben stoppen. Das Artensterben und die Klimakatastrophe wird nicht in Baku verhindert, sondern lokal vor
der eigenen Haustür.
Wir fragen uns: Wie absurd ist es einen Klimaschutzwald in Zeiten vermehrter Hitzetoten abzuholzen? Gerade für die Menschen, die im zukünftigen Stadtteil leben werden.
Die Rodung dieses wunderschönen Waldes tut uns allen in der Seele weh.
Aber ohne Protest werden wir heute der Zerstörung der Natur nicht zuschauen.
Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen, die die Bäume beschützen.
Anlaufstelle für Protest ist unsere Spontandemo an unserer angemeldeten Mahnwache.
Auch wenn dieses Waldstück nicht gerettet werden konnte, wird unser Protest für den Erhalt des Dietenbachwaldes weitergehen. Weitere 2,5 bis 3 ha sollen in den nächsten Jahren noch folgen.
Ihr Aktionsbündnis Hände weg vom Dietenbachwald