Lichterketten-Demo gegen die Rodung am 30.11.24
Am Samstag, 30.11.24 um 16 Uhr fand am Waldeingang/Heuweg (Mundenhoferstr.)
eine Lichterkettendemonstration gegen die geplante Rodung statt. Eine Woche bevor der Wald nicht mehr betreten werden darf.
Neben Redebeiträgen spielten Mitglieder der For Future Band und des Internationalen Chors wunderschöne Musik direkt vor dem Wald.
Mit Beginn der Dämmerung stellten sich Menschen mit Lichtern symbolisch vor den Wald, um ein Zeichen für den Walderhalt zu setzen.
Am Dienstag den 26.11.24 hat der Gemeinderat den ersten Bebauungsplan für den Stadtteil Dietenbach zur Satzung beschlossen. Durch den Satzungsbeschluss hat nun das Regierungspräsidium die sogenannte Waldumwandlungsgenehmigung auch für die Straßenbahntrasse und die Aufschüttungsmaßnahmen erteilt, so dass demnächst mit einer großflächigen Rodung zu rechnen ist.
Durch die im Bebauungsplan vorgesehenen Rodungen im Dietenbachwald verstößt der Gemeinderat gegen sein eigenes, 2019 beschlossenes, Klima- und Artenschutzmanifest. Nach diesem Manifest hat der Artenschutz „allerhöchste Priorität“. Doch die nachweisliche Schädigung von 20 bis 21 Tierarten, die nicht ausgeglichen werden kann und für die daher Ausnahmegenehmigungen notwendig sind, verstößt eindeutig gegen diese Prämisse.
Dieser Bebauungsplan trägt mit den Rodungen zum Artensterben bei. Wir sind enttäuscht, dass unser Gemeinderat diese schlechte Planung nicht verhindert hat. Ein Umplanen wäre möglich gewesen. Dietenbach könnte auch mit intaktem Wald gebaut werden. Aber es fehlt in Freiburg der politische Wille, die Lippenbekenntnisse aus dem Klima- und Artenschutzmanifest auch umzusetzen.“
6693 Menschen hatten wenige Wochen vor dem Gemeinderatsbeschluss in einer Petition gefordert, den Wald unangetastet zu lassen.
Unter untenstehenden Link findet ihr ein Interview von der Lichterdemo von Radio Dreyeckland:
Nachstehend folgt ein Redebeitrag von der Demo:
In einer Woche dürfen wir aufgrund der Allgemeinverfügung unseren Wald, der uns allen so ans Herz gewachsen ist, nicht mehr betreten.
Das ist unfassbar und absolut unverhältnismäßig.
Nur weil die Stadt an ihren Plänen festhält und diesen Wald roden möchte, obwohl sie auch anders hätten planen können.
Einen Wald mit teilweise 200Jahre alten Bäumen, die bis zu 1000 Tierarten eine Heimat bieten.
Wie viele unzählige Tierarten wie Hirschkäfer, Haselmaus und seltene Fledermäuse werden durch diese Rodung vernichtet?
Wie viele Vögel nächstes Frühjahr hier nicht mehr brüten können?
21 Tierarten werden nachweislich so stark geschädigt, dass teilweise sogar lokale Populationen gefährdet werden in Zeiten des gravierenden Artensterbens.
Aber uns wird in einem Kommentar der Badischen Zeitung vorgeworfen eine Minderheitenmeinung zu vertreten.
Leider hat der Gemeinderat in Freiburg mit nur einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen den Bebauungsplan beschlossen.
Wieso lieber Gemeinderat habt ihr keine Nachbesserungen beim Walderhalt gefordert?
Was ist das aber für ein Armutszeugnis für Freiburg dass der Schutz gefährdeter Tierarten eine Minderheitenmeinung ist!
Das Klima- und Artenschutzmanifest des Gemeinderates scheint nur ein Lippenbekenntnis zu sein.
Und genau das ist das Problem unserer Zeit. Viele Menschen sagen: Ich bin ja für Klima- und Artenschutz , aber nicht gerade hier und jetzt.
Aber genau hier und jetzt müssen wir Artensterben stoppen. Das Artensterben und die Klimakatastrophe wird nicht in Baku verhindert, sondern lokal vor
der eigenen Haustür. Wer wenn nicht wir wann wenn nicht jetzt?
Wie absurd ist es einen Klimaschutzwald in Zeiten vermehrter Hitzetoten abzuholzen?
Die Vorstellung, dass in wenigen Wochen hier nur noch die Baumstümpfe stehen, tut mir in der Seele weh.
Und ich denke es geht euch allen so.
Aber ohne Protest werden wir der Zerstörung der Natur nicht zuschauen.
Wir erklären uns solidarisch mit den Menschen die hier bei Minusgraden Tag und Nacht den Dieti beschützen. Vielen, vielen Dank für euren Einsatz!
Ich rufe euch alle auf am Tag X der Räumung und Rodung zu einer Spontandemo an unserer angemeldeten Mahnwache zu kommen um zu zeigen, dass unser Protest groß ist.
Tragt euch in den Rodungsalarmverteiler auf der Homepage ein.
Jeder Baum zählt.
Die Lichter sollen ein Zeichen der Hoffnung sein, dass wir nie aufgeben werden um für den Erhalt unserer Welt zu kämpfen.
Ich sage Dieti, ihr sagt bleibt.