Pressemitteilung 23.11.23/Brief an Gemeinderat

Pressemitteilung – 23.11.2023

  • Fahrrad-Demo am 25.11. um 14 Uhr gegen die geplante Änderung des Flächennutzungsplans Dietenbach
  • Protest gegen Rodungspläne für Auto-Parkhaus am Mundenhof

Sehr geehrte Pressevertreterinnen und Pressevertreter,

am 28.11.23 wird im Gemeinderat über die 26. Änderung des Flächennutzungsplans 2020 Dietenbach abgestimmt. Dieser Plan sieht vor, dass insgesamt 4,4 Hektar Wald gerodet werden sollen. Das Aktionsbündnis „Hände weg vom DietenbachWALD!“ hat sich in einem Brief an die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte gewandt, mit der Bitte, der Waldzerstörung so nicht zuzustimmen.

„Die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte haben die Möglichkeit, der Stadtverwaltung den klaren Auftrag zu erteilen, deutlich mehr Wald zu erhalten!“, sagt Christian Zissel, Sprecher des Aktionsbündnisses. „Wir fordern den Gemeinderat auf, die Abschnitte des Flächennutzungsplans, in denen die unnötige Waldzerstörung geplant wird, entsprechend zu ändern.“ Damit könnte die Stadt ihr Klima- und Artenschutzmanifest einhalten. Für 13 Tierarten muss für den Artenschutz eine Ausnahmegenehmigung erteilt werden, da kein Ausgleich möglich ist.

Das Aktionsbündnis betont, dass es möglich ist, anders zu planen und mehr Wald zu erhalten als bisher vorgesehen. „Wir bitten den Gemeinderat sich dafür einzusetzen, dass Alternativen ausreichend geprüft werden“, betont Zissel. „Dies ist bisher nicht immer geschehen. Auch das Verwaltungsgericht Freiburg hat in seiner Begründung zur Zulassung der Klage des NABU bezüglich der Verlegung der Gasleitung bemängelt, dass Alternativen nicht ausreichend geprüft worden seien.“

Ein Beispiel für mögliche Planungsalternativen stellt die neu veröffentlichte Straßenbahnvariante dar, die in der Beschlussvorlage für die Gemeinderatssitzung „Variante1ab“ genannt wird. Sie würde deutlich mehr Wald erhalten und gleichzeitig die Gebäude des geplanten Schulcampus berücksichtigt.

Für den Walderhalt und gegen die Änderung des Flächennutzungsplans demonstriert das Bündnis am Samstag, den 25. November 2023 mit einer Fahrrad-Demo. Start ist um 14 Uhr auf der Rempartstraße mit einer Auftaktkundgebung. Viele Initiativen in Freiburg fordern, dass die Rempartstraße autofrei werden soll. Dieser Forderung schließt „Hände weg vom DietenbachWALD!“ sich an. Mit dem Start auf der Rempartstraße setzt das Bündnis ein Zeichen gegen den zunehmenden Flächenverbrauch unter anderem durch den Autoverkehr.

Folgende Route wird gefahren:

Rempartstraße – Platz der Universität – Platz der Alten Synagoge – Rotteckring –
Fahnenbergplatz – Rotteckring – Platz der Alten Synagoge – Platz der Universität –
Rempartstraße – Kaiser-Joseph-Straße – Schreiberstraße/ B31 – Wilhelmstraße –
Wiwili-Brücke – Wentzingerstraße – Engelbergerstraße – Eschholzstraße – Carl-
Kistner-Straße – Opfinger Straße – Rieselfeldallee – Bollerstaudenstraße – Munden-
hofer Straße – Parkplatz Mundenhof

Die Abschlusskundgebung wird am Mundenhofparkplatz stattfinden. Denn dort sollen große Teile des nördlich gelegenen kleinen Wäldchens, welches Biotopstatus hat, für ein Parkhaus gerodet werden. Dieses Wäldchen sieht das Aktionsbündnis als Teil des Dietenbachwaldes an. „Wir sind der Meinung, dass in der heutigen Zeit für Parkplätze keine Bäume gefällt werden dürfen!“, betont Christian Zissel. „Hier wäre die Verbesserung der ÖPNV-Verbindung die bessere Lösung! Wir werden aus Protest gegen das geplante Parkhaus die Bäume, die dafür gerodet werden sollen, mit Herzen versehen.Dieses Wäldchen sehen wir als Teil des Dietenbachwaldes an und fordern, dass in der heutigen Zeit für Parkplätze keine Bäume gefällt werden dürfen.“

„Hände weg vom DietenbachWALD!“ stellt sich nicht gegen den Bau des neuen Stadtteils. Sprecher Christian Zissel: „Sozialer Wohnungsbau und Walderhalt gehen zusammen und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Der Erhalt des Dietenbachwalds liegt im öffentlichen Interesse.“ Dies belegen auch die mittlerweile mehr als 4000 Unterschriften unter der noch laufenden Petition zum Walderhalt, abrufbar auf: www.openpetition.de/!dieti

Außerdem findet jeden Sonntag, als Fortsetzung der Dauermahnwache im Oktober, eine Mahnwache auf der Mundenhofer Straße Höhe Waldeingang statt. Zu dieser Zeit läuft auch der wöchentliche Waldspaziergang mit dem NABU. Diesen Sonntag wird es außerdem um 14 Uhr noch eine Baumpflanzaktion geben. Das Aktionsbündnis wird kleine Baumsetzlinge in dem Bereich einpflanzen, wo im Frühsommer während der Brutzeit 16 große Bäume gefällt wurden.

Im Bündnis „Hände weg vom DietenbachWALD!“sind viele Gruppierungen und engagierte Einzelpersonen vernetzt. Unter anderem NABU, BUND, BürgerInnenverein Rieselfeld, Parents for Future, Waldkindergarten e.V. und die Waldbesetzung „Dieti bleibt“.

Brief an den Gemeinderat vom 20.11.23

Unsere Bitte an Sie zum FNP Dietenbach:

Sehr geehrte Gemeinderätinnen und Gemeinderäte

Am 28.11.23 werden Sie im Gemeinderat über die 26. Änderung des Flächennutzungsplans 2020 Dietenbach abstimmen. Dieser Plan sieht vor, dass insgesamt 4,4 Hektar Wald gerodet werden sollen. Wir vom Netzwerk „Hände weg vom DietenbachWALD!“ bitten Sie, der Waldzerstörung so nicht zuzustimmen. Sie als Gemeinderätinnen und Gemeinderäte haben die Möglichkeit, der Stadtverwaltung den eindeutigen Auftrag zu erteilen, deutlich mehr Wald zu erhalten!

Wir fordern Sie auf, über das Thema eine gründliche Diskussion zu führen. Wir bitten Sie zudem, die Abschnitte des Flächennutzungsplans, in denen die unnötige Waldzerstörung geplant wird, entsprechend zu ändern.

Wir stellen uns nicht gegen den Bau des neuen Stadtteils. Sozialer Wohnungsbau und Walderhalt gehen zusammen und dürfen nicht gegeneinander ausgespielt werden. Denn der Erhalt des Dietenbachwalds liegt im öffentlichen Interesse. Dies belegen auch die mittlerweile 4000 Unterschriften unter unserer noch laufenden Petition zum Walderhalt, die Ihnen vorliegt.

Für die Freiburgerinnen und Freiburger hat der Wald eine wichtige Funktion als Kühloase während der Hitzeperioden – ganz besonders für Kinder und ältere Menschen.

  • Im Dietenbachwald leben stark gefährdete Tierarten wie Hirschkäfer, Haselmaus Bechsteinfledermaus und Kuckuck. Für insgesamt 13 Tierarten ist im Falle einer Rodung kein Ausgleich möglich. Im Rodungsgebiet stehen zudem bis zu 250 Jahre alte Eichen, die bis zu 1000 Tierarten Heimat bieten können.
  • Die von der Stadt beauftragten Artenschutzgutachten fordern den Erhalt der hochwertigen Waldflächen – nicht nur des Teils, den die Stadtverwaltung den „Kernbereich“ des Langmattenwäldchens nennt.
  • Vor wenigen Tagen war in den Nachrichten über eine neue UN-Analyse zu lesen: Die nationalen Klimaschutzpläne reichen nicht aus, um das 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. UN-Generalsekretär Guterres fordert ehrgeizigere Ziele. Gerade deswegen sollte für die Errichtung eines klimaneutralen Stadtteils kein Wald gerodet werden.
  • Für den Bau eines Parkhauses am Mundenhof ist geplant, das nördlich gelegene Wäldchen, welches Biotopstatus hat, zu großen Teilen zu fällen. Wir sind der Meinung, dass in der heutigen Zeit für Parkplätze keine Bäume gefällt werden dürfen. Hier wäre die Verbesserung der ÖPNV-Verbindung die bessere Lösung!

Bitte verhindern Sie, dass der Name unserer Stadt bald für Waldzerstörung und Artensterben steht!

Es ist möglich, anders zu planen und deutlich mehr Wald zu erhalten als bisher vorgesehen. Bitte setzen Sie sich dafür ein, dass Alternativen ausreichend geprüft werden. Dies ist bisher nicht immer geschehen. Auch das Verwaltungsgericht Freiburg hat in seiner Begründung zur Zulassung der Klage des NABU bezüglich der Verlegung der Gasleitung bemängelt, dass Alternativen nicht ausreichend geprüft worden seien.

Als Beispiel für mögliche Planungsalternativen sei die Straßenbahnvariante 1ab genannt, die deutlich mehr Wald erhalten würde und komplett die Gebäude des geplanten Schulcampus berücksichtigt. Eine weitergehende Prüfung dieser Variante wäre wünschenswert.

Wir laden Sie herzlich ein, sich im Rahmen unserer geplanten Fahrraddemo am 25.11.23 um 14 Uhr von der Rempartstraße zum Mundenhofparkplatz weitergehend zu informieren.