Pressemitteilung vom 12.10.23/Erste Baumfällungen für die Erschließung der Gastrasse

Sehr geehrte Pressevertreter:Innen

Pressemitteilung des Aktionsbündnis Hände weg vom Dietenbachwald vom 12.10.23

Rodungsarbeiten im Dietenbachgelände: Aktionsbündnis “Hände weg vom Dietenbachwald” kritisiert Vorgehen der Stadt Freiburg

Am heutigen Vormittag, den 12. Oktober 2023, um etwa 8 Uhr, haben Rodungsarbeiten auf dem Bolzplatz/Sportbox sowie auf dem ehemaligen Gelände der Hundeschule Kohn durch die Firma Forst Schmieder (forst-schmieder.de) begonnen. Die begleitende Umweltschutzbeauftragte  teilte mit, dass die Arbeiten im Auftrag der Stadt Freiburg erfolgten.

Bedauerlicherweise wurde weder die Öffentlichkeit noch das Aktionsbündnis “Hände weg vom Dietenbachwald” im Vorfeld über den Umfang und die geplanten Rodungsarbeiten informiert. Auf Anfrage erhielten Mitglieder des Aktionsbündnisses den Hinweis, sich bei der Projektgruppe Dietenbach nach näheren Informationen zu erkundigen.

Das Aktionsbündnis “Hände weg vom Dietenbachwald” äußert klare Kritik an diesem Vorgehen aus folgenden Gründen: 

Die Stadt sagte in einer Pressemitteilung zu, Rodungsarbeiten für die Verlegung der Gasdruckleitung im Langmattenwäldchen bis zur gerichtlichen Entscheidung auszusetzen. Gleichzeitig schafft sie nun Tatsachen, indem die vorgesehene Trasse außerhalb des Wäldchens bereits von Böschung und Bäumen befreit wird. Im Zuge einer transparenten Kommunikation erachten wir es als selbstverständlich, die beteiligten Parteien frühzeitig zu informieren.

Eine Pressemitteilung am Tag des Rodungsbeginns kann nicht als eine solche frühzeitige Information angesehen werden und stärkt den Eindruck, dass die Stadt nicht konstruktiv mit dem Aktionsbündnis zusammenarbeiten möchte, sondern auf ein Übergehen bürgerlichen Engagements durch Ausreizen der rechtlichen Möglichkeiten setzt. 

Gleichzeitig war niemand von Seiten vor Ort, die sich verantwortlich zeichnete und als Ansprechperson zur Verfügung stand. Wir sehen darin ein Konfliktpotential, das vom Aktionsbündnis nicht gutgeheißen wird.

Das Aktionsbündnis “Hände weg vom Dietenbachwald” fordert von der Stadt Freiburg daher eine frühzeitige und transparente Kommunikation und die Einhaltung von Vereinbarungen, um die Belange des Waldes und der Natur zu wahren.

Des weiteren hat unsere Petition Hände weg vom Dietenbachwald in Freiburg! – Online-Petition (openpetition.de) am 11.10.23 bereits über 3109 Stimmen, davon über 2251 Stimmen aus Freiburg.

Damit ist das notwendige Quorum von 2000 Unterschriften erreicht und die Petitionsplattform kontaktiert automatisch den Freiburger Gemeinderat, die Bürgermeister und den Oberbürgermeister Martin Horn und bittet um Stellungsnahmen. Das Sammeln der Unterschriften läuft jedoch unverändert weiter.

Völlig unabhängig wie das Gerichtsverfahren ausgeht, hat die Stadt Freiburg in Zeiten der Klimakatastrophe und des Artensterbens nicht das Recht gefährdete Tierarten durch die Baumfällungen zu schädigen. Besonders da für 15 Arten kein Ausgleich durch Ausgleichsmaßnahmen möglich ist. 

Siehe auch:
https://haendewegvomdietenbachwald.de/argumente/gefaehrdete-arten-im-dietenbachwald/

Ein alternativer Verlauf wäre durch das Verlegen des Sportplatzes um wenige Meter im offenen Gelände möglich.

Im Verlauf der geplanten Trasse wachsen hochwertige Bäume wie zum einen die vom Aussterben bedrohten Eschen, als auch eine sehr alte mächtige Stieleiche.

Die ungefähr 25m hohe Eiche hat einen Stammumfang von ca. 3,20 und wird auf ca. 200 bis 250 Jahre geschätzt. Damit gehört sie zu den Methusalembäumen, die nach den vorliegenden Artenschutzgutachten unbedingt schützenswert sind und erhalten bleiben sollen. 

Eine Eiche kann bis zu 1000 Tierarten als Wohn- und Schlafstätte dienen. Siehe auch
https://haendewegvomdietenbachwald.de/aktionen/petitionsplattform-kontaktiert-gemeinderat-uralte-eiche-im-rodungsgebiet/

Mit freundlichen Grüßen

Aktionsbündnis Hände weg vom Dietenbachwald