Über 200 Menschen auf Demo gegen die geplante Rodung im Oktober: Keine Rodung für Erdgas! Am 30.09.23 um 15 Uhr auf dem Rathausplatz

Am 30.09.23 um 15 Uhr demonstrierten wir mit über 200 Menschen gegen die im Oktober geplante Waldzerstörung für die Verlegung der Erdgasleitung im Dietenbachwald.

Symbolisch zogen wir eine rote Linie und trugen unser rotes Baumwollband mit einer großen Demonstration durch die volle Freiburger Innenstadt. Damit brachten wir unsere Aktion vom Sommer auf der Mundenhoferstr. in die Innenstadt.

Es gab Musik, unseren bekannten Tanzflashmob und Reden von BUND, NABU, Waldkindergarten und Einzelpersonen. Unter Über 200 auf Demo für Dietenbachwald am 30.9.23 | Radio Dreyeckland (rdl.de)

findet sich ein sehr guter Artikel über die Demo und die Hintergründe.

Nachstehend eine Rede zum Nachlesen:

Wir stehen hier weil im Auftrag der Stadt Freiburg eine 120m lange und 25m breite Schneise durch

unseren Dietenbachwald geschlagen werden soll, direkt neben der Waldbesetzung.

Und zwar für die Verlegung einer Gasleitung.

Wie kann das sein? Wir können es nicht fassen! Wir sind traurig und wütend.

In den letzten Monaten überschlugen sich die Nachrichten über die katastrophalen Auswirkungen

der Klimakrise. Als Beispiel brannten zuerst die Wälder in Griechenland und danach wurden weite Teile überschwemmt.

Aber auch bei uns stirbt der Wald durch die durch den Klimawandel ausgelöste Trockenheit.

Der September war der wärmste September seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.

Und dann soll unser Kleinod- der Dietenbachwald- im speziellen hier das Langmattenwäldchen-

durch diese Schneise in großen Teilen komplett zerschnitten und zerstört werden und zwar für den fossilen Energieträger-Erdgas !

Das werden wir nicht akzeptieren!

Die Stadt Freiburg hat es jetzt offiziell bestätigt- Bereits in den nächsten Wochen wird es losgehen.

Wieso jetzt bereits im Oktober?

Zum einen ist die Brutzeit der gefährdeten Vogelarten wie Waldkauz, Mittelspecht, Pirol und Grauschnäpper vorbei. Diese Arten werden jedoch alle ihre Brutstätten verlieren! Allerdings wurden im Juni bereits 16 Bäume von Waldeigentümern im Bereich der zukünftigen Gastrasse während der Brutzeit gefällt.

Zum anderen lebt im Gebiet die Haselmaus. Eine auf der roten Liste stehende versteckt lebende süße Tierart. Die Haselmaus ist dann noch nicht im Winterschlaf, wird aber durch die Rodungen ihr Winterquartier verlieren!

Die Stadt Freiburg behauptet immer die verursachten Schäden an der Natur werden ausgeglichen.

Das ist nicht wahr- nach den offiziellen Artenschutzgutachten werden 15 Tierarten nachweislich geschädigt ohne dass dafür ein Ausgleich geschaffen werden kann.

Im Sommer konnten wir im Gebiet der geplanten Rodung oft den gefährdeten Hirschkäfer beobachten.

Für diese Art liegt noch nicht einmal ein Ausgleichskonzept vor.

Trotzdem hat der Gemeinderat der vorgezogenen Erschließung des Baugebiets ohne gültigen Bebauungsplan am 26.09.23 zugestimmt.

Die Verlegung der Gasleitung gilt jedoch als Einzelmaßnahme.

Hierüber wurde im Gemeinderat noch nicht einmal öffentlich diskutiert.

Was ist das für ein Bild von Freiburg. Das ist nicht das Freiburg das wir wollen.

Freiburg zerstört einen Wald und gefährdet seltene Tierarten wie beispielsweise die Bechsteinfledermaus obwohl anders geplant werden könnte.

Wir wollen ein Freiburg, dass nicht die Lebensgrundlagen zukünftiger Generationen zerstört.

Freiburg sollte für Klima- und Artenschutz stehen und nicht für Waldzerstörung.

Jeder Baum zählt.

Die Gasleitung könnte im offenen Gelände bereits abbiegen. Ein anderer Verlauf ist möglich. Der geplante Sportplatz könnte um wenige Meter verlegt werden.

Ein klimaneutraler Stadtteil kann nur mit dem Erhalt des Waldes gebaut werden.

An die Stadtverwaltung: Planen sie um, Alternative Modelle um mit dem Wald zu planen sind möglich–> lieber Gemeinderat- folgen Sie in Ihren Beschlüssen nicht eins zu eins der Stadtverwaltung, Fordern Sie eine Umplanung.

Wir stehen hier nicht um gegen den neuen Stadtteil zu protestieren. Wir wollen sozialen Wohnungsbau UND Erhalt des Waldes für die Tiere UND die Menschen die dort wohnen werden.

Wir rufen alle Menschen am Tag X auf als Spontandemo in den Wald zu kommen und gegen die Rodung zu demonstrieren. Wir wollen dann wieder eine große Menschenkette bilden und unsere rote Linie ziehen.

Tragt euch in die Verteiler ein um informiert zu sein wenn es losgeht.

Es wird während des gesamten Oktobers eine Mahnwache im Wald geben um gegen die Zerstörung des Waldes zu demonstrieren. Auch hier ist Unterstützung herzlich willkommen.

Lasst den Dietenbachwald stehen.

Ich sage Dieti – ihr sagt bleibt.

Dieti bleibt.