Erste Teilrodung für die Verlegung der Gasleitung im Oktober diesen Jahres!

Nach einem Artikel in der Badischen Zeitung vom 18.09.23Freiburg will Dietenbach-Erschließung vorziehen – Freiburg – Badische Zeitung (badische-zeitung.de)

sollen die Erschließungsarbeiten für den neuen Stadtteil mit einer sogenannten vorgezogenen Maßnahme auch ohne gültigen Bebauungsplan bereits ab Oktober beginnen. Wir fordern den Gemeinderat auf dieser vorgezogenen Maßnahme nicht zuzustimmen, um machbare Planungsalternativen, die mehr Wald erhalten würden, umzusetzen.

Der erste Schritt zur Zerstörung des artenreichen Langmattenwäldchens in Freiburg wurde vom Regierungspräsidium nun genehmigt. Demnach stehen die ersten Rodungen im Dietenbachwald, die im Auftrag der Stadt Freiburg ausgeführt werden sollen, bereits im Oktober an. Zahlreiche Bäume sollen für die Verlegung einer Gashochdruckleitung gefällt werden. Wir fordern „Keine Rodungen für Erdgas!“.


Die höhere Forstbehörde beim Regierungspräsidium hat genehmigt, dass im Langmattenwäldchen für die Verlegung der Gashochdruckleitung eine 25 Meter breite Schneise auf einer Länge von mindestens 120 Metern durch den artenreichen Mischwald geschlagen werden darf. Für die Gasleitung sollen ca. 0,3ha Wald gefällt werden. So steht es in einer Mitteilung des Regierungspräsidiums an das Aktionsbündnis „Hände weg vom DietenbachWALD“ zu einem Antrag der Firma terranets bw GmbH, dem federführenden Fernleitungsnetzbetreiber für Gas.
Die Firma Terranets bw hat einen Antrag auf sofortigen Vollzug der sogenannten Baufeldfreimachung für die Erdgastrasse gestellt, d.h. eine potentielle Klage hätte dann keine aufschiebende Wirkung mehr. Am 31.08. wurde dieser Antrag genehmigt.
Nach diesem Antrag werden die Rodungen voraussichtlich schon im Oktober stattfinden, da zu diesem Zeitpunkt die im Areal nachgewiesene bedrohte Haselmaus noch nicht im Winterschlaf ist und die Brutzeit der zahlreich dort lebenden, zum Teil gefährdeten Vogelarten vorbei ist.

Nach dem geplanten Verlauf – siehe obige Abbildung – müssen für diese Erschließung viele Bäume im Langmattenwäldchen gerodet werden. 

Die Leitung soll den Wald gleich mehrfach zerschneiden. Uns erschließt sich nicht, wieso kein anderer Verlauf der Gasleitung möglich wäre, der deutlich mehr Bäume schonen würde!”, „Es wirkt, als wäre dieser Verlauf gewählt, um Tatsachen zu schaffen und um den später geplanten Rodungen den Weg zu bereiten“.

Mit einem anderen Verlauf der Leitung ließen sich viele Bäume retten. Beispielsweise wäre ein Verlauf denkbar, der vor dem Wald im offenen Gelände bereits abbiegt, wie

in untenstehender Skizze ersichtlich.

Zudem wurde eine Ausnahmegenehmigung für den Anschluss an die bestehende Erdgastrasse beantragt, da eine Verlegung von Gasleitungen in einem Naturschutzgebiet illegal ist. Ein kurzer Teil befindet sich, wie oben auf dem Bild zu sehen ist, im NSG Rieselfeld.

Wir vom Bündnis „Hände weg vom DietenbachWALD!“ lehnen die geplanten Fällungen für die Erschließung der Gasleitung ab und forderen eine Umplanung hinsichtlich eines maximal möglichen Walderhalts! „Gerade in den letzten Wochen überschlugen sich die Nachrichten über durch den Klimawandel ausgelöste Wetter-Katastrophen. Dabei müssen wir in Zeiten der Klimakrise weg von den fossilen Energien, um die Erderwärmung zu begrenzen. Der neue Stadtteil sollte doch eigentlich klimaneutral werden. Wie passt es da, einen Wald für eine Gasleitung zu roden, auch wenn Dietenbach selbst nicht an die Leitung angeschlossen werden soll?

Die Zerstörung der Bäume bedeutet auch den Verlust von Brutstätten für gefährdete Arten wie beispielsweise die Bechsteinfledermaus, den Hirschkäfer, den Mittelspecht, den Waldkauz und den Pirol. Aber auch die Menschen brauchen den Wald für Kühlung und zur Erholung.

Wir vom Bündniss „Hände weg vom Dietenbachwald“ kündigen vielfältige Aktionen gegen die geplante Rodung an, wie beispielsweise eine Demo am 30.09.23 um 15 Uhr auf dem Rathausplatz sowie eine täglich stattfindende Mahnwache mit Beginn der Rodungssaison ab dem 01.10.23.

Keine Rodung für Erdgas!

Weitere Infos nachzuhören bei Radio Dreyeckland: Eine Stadtverwaltung mit der Sturheit eines fossilen Betonmischers (RDL)? – BIV im Rieselfeld im Gespräch zur sturen Umsetzung des Rahmenplan Dietenbach | Radio Dreyeckland