Dauermahnwache gegen die Waldzerstörung für eine Erdgasleitung im Oktober.

Vom 2.10.23 bis zum 27.10.23 demonstrieren wir mit einer Dauermahnwache gegen die geplanten Rodungen für die Erdgasleitung.

Die Mahnwache fand werktags von 8 bis 18 Uhr während des gesamten Oktobers auf dem Waldweg Heuweg statt. Zugang von der Mundenhoferstraße.

Es handelte sich um eine angemeldete Versammlung. Wir waren in Schichten von mindestens zwei Leuten

dauerhaft anwesend. Ziel war im Falle einer Rodung eine legale Anlaufstelle vor Ort zu sein und der dauerhafte Protest gegen die Zerstörung des Waldes, die im Oktober stattfinden sollte. Mit dem Erfolg der Klage gegen den Sofortvollzug der geplanten Rodung führten wir die Mahnwache noch einige Wochen fort um weiter zu informieren und zu protestieren.

Im Oktober sollten eigentlich die Rodungen im Dietenbachwald für die Verlegung der Fernerdgasleitung beginnen. Die beauftragte Firma terranets bw hatte für die Rodung einer 120m langen und 25m breiten Schneise nach Antrag den Sofortvollzug vom Regierungspräsidium genehmigt bekommen. Dies hätte bedeutet, dass eine etwaige Klage keine aufschiebende Wirkung hätte. Nach der erfolgreichen Klage des NABU zur Wiederherstellung der aufschiebenden Wirkung konnten die Rodungen im Oktober nicht stattfinden. Da die Stadt jedoch Widerspruch eingelegt hat, könnte das Verwaltungsgericht Mannheim diese Rodungssaison die Rodungen doch noch ermöglichen. Der Dietenbachwald ist also keineswegs sicher.

Die Rodungen sollten eigentlich im Oktober stattfinden, weil dann die auf der roten Liste der bedrohten Tierarten stehende Haselmaus noch nicht im Winterschlaf ist.

Wir sind der Auffassung, dass eine Teilrodung eines Waldes ohne ausreichende Artenschutzprüfungen nicht das Bild der Stadt Freiburg prägen soll.

Nach wie vor liegen noch nicht alle Ausgleichskonzepte wie bspw für den hier lebenden Hirschkäfer vor.

Hier werden Brutstätten gefährdeter Tierarten zerstört ohne dass ein Ausgleich möglich wäre.

Viele Menschen sind mit der geplanten Rodung für eine Ferngasleitung nicht einverstanden, insbesondere da durch Umplanungen sehr wohl ein waldschonender Verlauf möglich wäre.

Seit dem 02.10. erfuhr daher die angemeldete Dauermahnwache großen Zuspruch. Von 8 bis 18 Uhr standen wir jeden Tag vom Netzwerk Hände weg vom Dietenbachwald im Wald um gegen die Waldzerstörung für die Gasleitung zu protestieren.

Die Mahnwache wurde jedoch von der Versammlungsbehörde aufgefordert ihren aktuellen Standort im Wald zu verlegen, wenn die Rodungen beginnen. Wir forderten jedoch weiterhin in einem direkten örtlichen Bezug zum Wald unser Recht auf Versammlungsfreiheit ausüben zu dürfen.

Mit Beginn der Rodung wird der Bereich großflächig abgesperrt werden. Die gesamte Mundenhoferstr soll im westlichen Bereich komplett gesperrt werden, ebenso der Waldweg Heuweg auf dem die Mahnwache steht.

Somit ist an den Tagen der Rodung auch der Zugang zu den Waldkindergärten nicht möglich. Über den Zeitpunkt werden die Eltern und die Anwohner nicht informiert. Ebenso die zahlreichen Pendler mit dem Fahrrad, die den Weg als Pendelstrecke zur Arbeit benötigen

Wir kritisieren diesen Umgang der Stadt Freiburg mit ihren Bürgern. Bisher gab es so gut wie keine Informationen von der Stadt über die Details der geplanten Rodungen. Wir werden vor vollendete Tatsachen gestellt.

Wir bitten die Stadt Freiburg um einen ehrlichen und offenen Umgang mit derart einschneidenden gravierenden Arbeiten.